Was ist das: der Veteranentag?
„Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen. Und es geht um ihre Familien.“
So hatte es Verteidigungsminister Boris Pistorius am 25. April 2024 in seiner Rede auf den Punkt gebracht. An diesem Tag hatte der Bundestag mit großer Mehrheit beschlossen, dass es einen Veteranentag" in Deutschland geben soll. Jedes Jahr am 15. Juni soll dieser Tag nun gestaltet werden.
Damit sollen der Einsatz und der Dienst aktiver und ehemaliger Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gewürdigt werden.
Rund zehn Millionen Menschen gibt es in Deutschland, die als Staatsbürger und -bürgerinnen in Uniform gedient haben. An unterschiedlichen Orten in Deutschland und im Ausland waren sie im Einsatz, manche von ihnen auch in gefährlichen Krisengebieten wie Afghanistan oder Mali. Zu den vielen Veteraninnen und Veteranen kommen die aktiven Soldatinnen und Soldaten unserer Bundeswehr, etwa 183.000 bilden gerade als Berufssoldaten, Zeitsoldaten oder freiwillig Wehrdienstleistende die deutschen Streitkräfte. Diese Soldatinnen und Soldaten sichern die territoriale Souveränität unserer Bundesrepublik. Damit stehen sie auch für die Wahrung unserer Verfassung, sichern damit unsere Grundrechte und unsere Freiheit in Frieden.
Warum feiern wir einen Gottesdienst zu diesem Anlass?
Dass wir in unserer Gesamtkirchengemeinde einen Gottesdienst zum Veteranentag feiern, hat seinen Grund in erster Linie darin, dass es natürlich auch unter unseren Gemeindegliedern ehemalige und aktive Soldatinnen und Soldaten und ihre Familien gibt. Unser langjähriger Kirchvorsteher Klaus Zimmermann, Oberstleutnant a.D., ist einer von ihnen, er hatte auch die Idee, diesen besonderen Gottesdienst zu feiern und mitzugestalten.
Dazu bietet sich der Veteranentag dazu an, dass wir uns als Christinnen und Christen mit der Frage nach dem Kriegsdienst beschäftigen gerade in unserer Zeit, in der die Fragen nach Kriegstüchtigkeit und Verteidigungsfähigkeit intensiv thematisiert werden. Uns geht es da nicht anders als den Generationen vor uns. Schon früh wurde in der Kirche diskutiert: kann ein Christenmensch Soldatin oder Soldat sein, wenn es im äußersten Fall bedeutet, einem anderen Menschen das Leben nehmen zu müssen? Martin Luther etwa konnte diese Frage mit einem klaren „Ja" beantworten. In der unerlösten Welt, in der wir leben, gibt es immer wieder Menschen, die mit Gewalt anderen ihren Willen aufzwingen wollen. Hier sind dann auch Christinnen und Christen aufgerufen, ihren Nächsten beizustehen, auch durch wehrhaften Beistand
Beistand, Fürbitte und Gottes Wort zu unserem Geleit sind dann schließlich auch die wichtigsten Gründe, dass wir diesen Gottesdienst am Veteranentag feiern. Bei dem Dienst an der Waffe gab und gibt es immer auch Ängste, Zweifel, Verletzungen an Körper und Seele - genauso wie die Erfahrung von Zusammenhalt und Vertrauen und das Wissen, anderen Menschen in gefährlicher Lage geholfen zu haben. So soll in unserem Gottesdienst auch der 116 Soldatinnen und Soldaten gedacht werden, die im Einsatz ihr Leben verloren und den 3.300 Angehörigen der Streitkräfte, die seit der Gründung der Bundeswehr im Dienst ums Leben kamen.
Herzliche Einladung!
Also laden wir alle ganz herzlich zum Gottesdienst am 15. Juni ein. Er findet um 11 Uhr in der Syker Christus-Kirche statt. Alle aktiven Soldatinnen und Soldaten und alle Veteraninnen und Veteranen sind besonders herzlich zu dem Gottesdienst eingeladen - gerne auch in Uniform.